Der Lions Adventskalender unterstützt die Gründung eines Einsatzkräftenachsorgeteams
Freudenstadt. Seit 14 Jahren unterstützt der Lions Club Freudenstadt mit dem Verkauf seines Adventskalenders soziale und kulturelle Projekte im Kreis Freudenstadt. Mit einem Teil des Erlöses aus dem diesjährigen Kalender soll nun der Grundstein für die Gründung eines Einsatzkräftenachsorgeteams (ENT) gelegt werden. Zur Anschubfinanzierung und Ausbildung der Teams unterstützt der Lions Club dieses Projekt mit 10 000 Euro aus dem Kalenderverkauf.
Ob schwere Unfälle oder Katastrophen, Rettungskräfte ob beruflich oder freiwillig, sie stehen immer parat und müssen so manches erlebte verkraften und aufarbeiten. Im Gegensatz zu der psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B), wie Angehörige und Hinterbliebene, welches gut funktioniert und etabliert ist, gibt es im Landkreis Freudenstadt noch kein breitgefächertes Team für die psychosoziale Notfallversorgung bei Einsatzkräften (PSNV-E). Bislang ist Pfarrer Timo Stahl, Leiter der Notfallseelsorge, der Einzige der vollumfänglich als psychosoziale Fachkraft für Einsatzkräfte ausgebildet ist. Das Angebot zur Einsatznachbesprechung und Aufarbeitung wird oft in Anspruch genommen und nachgefragt, berichtet Pfarrer Stahl. Damit dies nicht auf einer einzelnen Schulter ruht, ist es wichtig ist im Landkreis Freudenstadt weitere Ansprechpartner zur Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) auf die Beine zu stellen, wie sie bereits in anderen Landkreisen schon gibt. Getragen wird dieses Projekt von der Notfallseelsorge im Kreis Freudenstadt.
Diese Teams setzen sich aus erfahrenen Mitarbeitenden der Rettungsorganisationen, wie DRK, Malteser, Johanniter, der Feuerwehr und Polizei sowie psychosozialen Fachkräfte (Geistlichen, Ärzten, Psychologen) zusammen, um im Bedarfsfall nach einem belastenden Einsatz bei Verkehrsunfällen oder Katastrophen mit vielen Verletzten oder Toten den Einsatzkräften eine adäquate Aufarbeitung der Eindrücke und Belastungen anzubieten.
Die Ausbildung zur Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) basiert auf vier Bausteinen, welche jeweils als Inhouseseminare im Landkreis stattfinden. Die Kosten für die Ausbildung der Teams belaufen sich auf insgesamt 10 000 Euro und kann nur durch Spenden finanziert werden.
Der Adventskalender aus der Serie „Freudenstadt gestern“ kostet sieben Euro und ist erhältlich bei der Buchhandlung THALIA, Marktplatz 46, Freudenstadt, im Reisebüro „Holiday Land“, Hauptstraße 46 in Loßburg, sowie auf dem Freudenstädter Wochenmarkt am Freitag den, 24. November in der Zeit von 8.30 Uhr bis 12 Uhr.
Hinter den 24 Türchen des Adventskalenders verbergen sich insgesamt 188 Gutscheine und Sachpreise im Gesamtwert von 11 000 Euro, sowie zusätzliche Hauptgewinne am 24. Dezember. Als Hauptpreise gibt es in diesem Jahr unter anderem ein Reisegutschein für zwei Personen zu einer Flusskreuzfahrt nach Wahl im Wert von 1 500 Euro und ein Panoramarundflug mit dem Zeppelin NT für zwei Personen im Wert von 1 100 Euro. In einem notariell beaufsichtigten Auslosungsverfahren werden die Los-Nummern derjenigen Kalender ermittelt, die einen Gewinn erhalten. Nur die Kalender, die bis zum 30. November verkauft werden, nehmen an der Verlosung teil.
Ob der Kalenderbesitzer etwas gewonnen hat, erfährt er täglich auf der Freudenstadt-Seite des Schwarzwälder Boten. Die Gewinne der Adventssonntage erscheinen bereits in der Samstagsausgabe, außerdem täglich im Internet auf der Seite www.lions-freudenstadt.de und auf Facebook unter https://www.facebook.com/lionsfreudenstadt.
Freudenstadt: 17.11.2023: Im Rahmen des monatlichen Clubabends freuten sich die Präsidenten Dr. Hermann Schwarz (rechts) und Dr. Egon Ebert (links) zwei neue Lions Mitglieder, Dr. Jana Lansloot und Ralf Heinzelmann willkommen zu heißen.
Die Clubmitglieder begrüßten herzlich die Neuen und wünschten Ihnen viel Freude im Kreise gleichgesinnter Lions-Freunde im Sinne "Gemeinsam für Andere".
20.10.2023: Nach einem gemütlichen Abendessen beim Lions Clubabend, führte Clubpräsident Dr. Hermann Schwarz sehr anschaulich in das Phänomen Schmerz ein. Es war seinem exzellenten Vortrag anzumerken, mit welcher Leidenschaft ihn dieses Thema beruflich und wissenschaftlich seit Jahren beschäftigt.
Die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Ursachen von Schmerzen stellte er dar. Der Schmerz gehört vom ersten bis zum letzten Tag zum menschlichen Leben dazu. Die Beschäftigung mit diesem Phänomen führt ihn zu einer ganzheitlichen Sicht auf den Menschen: Körper und Seele können nur als Einheit betrachtet werden. Verletzungen, Depressionen, Ängste, soziale Bindungen und Beziehungen beeinflussen das Schmerzempfinden.
Verletzungen werden durch Nervenreize über den Thalamus in den Gehirnbereich Amygdala weitergeleitet. In diesem Bereich sind auch die Emotionen verankert. Dies erklärt auch den Zusammenhang von Ängsten, Emotionen, sozialen Beziehungen und Bindungen mit Schmerzen. Bei der ganzheitlichen Behandlung werden Medikamente, Physiotherapie, psychologische Betreuung usw. eingesetzt. Auch der Placeboeffekt spielt bei der Behandlung eine wichtige Rolle. Wenn der Patient gut betreut ist und er die Einstellung hat, dass er in guten Händen ist, wird er schneller gesund und wieder am sozialen Leben teilhaben können. Im Anschluss führten Fragen und Anmerkungen zu diesem Thema noch zu einer anregenden Diskussion.
In seiner Ansprache erinnerte der Präsident Dr. Roland Lepold auch an die Jumelage mit dem französischen Lions Club aus Soissons, die 1960 im Rahmen einer festlichen Feier im Kurhaus Freudenstadt besiegelt wurde. Dies war eine der ersten Partnerschaften in Deutschland. Der Gedanke der Versöhnung nach dem Krieg spielte dabei eine entscheidende Rolle und bis heute besteht eine fruchtbare Partnerschaft zwischen den beiden Clubs. Ende Mai wird das nächste Treffen in Freudenstadt stattfinden.
Der Präsident konnte über ein sehr erfolgreiches Lions-Jahr 2022 berichten, in dem der Club durch verschiedene Aktivitäten Spendenerlöse von über 30.000 Euro erarbeitet hat. „Ein wesentliches Ziel der Lions-Ethik ist es, durch vielfältige Aktivitäten möglichst viele finanzielle Mittel einzunehmen, um sie sozialen, kulturellen und bildenden Zwecken wieder zuzuführen: Das prägt neben der Lions-Freundschaft das Leben im Club“, so Lepold. Im Laufe von über sechs Jahrzehnten sind bereits mehrere Hunderttausende Euro zusammengekommen und konnten für caritative Zwecke und Einrichtungen eingesetzt werden.
Foto (von links): Vizepräsident Martin Bäppler, der Jubilar Dr. Kurt Deckelnick und Präsident Dr. Roland Lepold. (Foto: Stumpf)
Unterstützung in vielfältiger Weise
Ein jährliches Highlight ist der Lions-Adventskalender, der 2022 einen Erlös von 29.000 Euro einbrachte. Aus diesen Erlösen wurde eine Reihe von Spenden bereits umgesetzt. So wurde der Musik- und Kunstschule Freudenstadt e.V. 1.800 Euro zur Anschaffung weiterer Veeh-Harfen übergeben. Die Eichenäckerschule Dornstetten wurde mit 2.300 Euro unterstützt, damit sie mit eigenen Veeh-Harfen den Musikunterricht bereichern kann. Jeweils 1.000 Euro gingen an die Lebenshilfe der Kreisvereinigung Freudenstadt e.V. als Unterstützungshilfe für neue Projekte, an die von der Caritas ins Leben gerufene Aktion Drachenei zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus finanziell benachteiligten Familien im Landkreis Freudenstadt sowie an das Hilfsprojekt Epupa Primary School in Namibia zur Anschaffung neuer Stockbetten und Matratzen in der Schulunterkunft. Für die Küchenrenovierung der Stiftung EIGEN-SINN Freudenstadt wurden 2.000 Euro bereitgestellt und mit weiteren 1 000 Euro wurde der Seewälder Sonnenwirbel e.V. zum Aufbau eines Naturkindergartens in Seewald-Schernbach unterstützt. Die Kinder- und Jugendprojekte wie Kindergarten plus, Klasse 2000 und Lions-Quest wurden mit 6.000 Euro bedacht. Zur Pflege des Freudenstädter Rosenweges spendete der Club 500 Euro. Mit insgesamt 4.000 Euro wurden verschiedene Projekte für Ukraine Flüchtlingen in der Region unterstützt, u.a. das in Grüntal untergebrachte Kinderheim aus Mariupol.